Erhöhte Schreckhaftigkeit nach Trauma, Hypervigilanz: Therapie, Hilfe und Behandlung
Sich gelegentlich mal über etwas unerwartetes zu erschrecken ist nichts außergewöhnliches, wie zum Beispiel bei einem spannenden Film. Allerdings leiden manche Menschen an einer sogenannten chronischen Schreckhaftigkeit, die ihr Leben durchaus einschränken und verschiedene Ursachen haben kann.
Ein Schreck ist zunächst einmal ein unbewusst kontrollierter Reflex aus grauer Vorzeit und Schutzmechanismen hervorruft, wie zusammen- oder zurückzucken, ducken, schreien, Augen schießen, die letztlich dazu beitragen sollen das Überleben zu sichern.
Diese plötzlich ausgelöste Stressreaktion in Form von Angst versetzt uns in höchste Alarmbereitschaft, die einen hart-verdrahtete Überlebensmodus hervor rufen: Angriff, Flucht, Starre (Flight, Flight, Freeze).
Ursachen erhöhter Schreckhaftigkeit und Hypervigilanz
Übermäßige Schreckhaftigkeit kann durch verschiedene Umstände ausgelöst werden, wie z.B. plötzliche laute Geräusche, Schüsse, Bewegungen, Berührungen oder Stimmen, Unfälle, Naturkatastrophen, Kriegsgeschehen, Alpträume, Trauma Erfahrungen und Erlebnisse, die getriggert werden.
Die Ursache dafür hat nicht immer aber oftmals psychische Hintergründe:
- Traumata, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) durch sexuellen Missbrauch, psychischen oder körperlichen Missbrauch, durch Gewalt- oder Kriegserfahrungen, Unfälle, Verlusterlebnisse durch Trennung oder Tod, sowie Nahtoderfahrungen, Mobbing oder Stalking.
- Chronischer Stress, Burnout.
- Ängste aller Art (auch fast immer im Zusammenhang mit Traumata) und Panik.
- Andere psychische Umstände, wie Persönlichkeitsstörungen (z.B. emotional instabile Persönlichkeitsstörung, dazugehörig der impulsiver Typ und Borderline-Typ, die abhängige Persönlichkeitsstörung, zwanghafte Persönlichkeitsstörung) oder die bipolare Störung.
- Hochsensibilität
- Drogen-, Alkohol- und übermäßiger Kaffeekonsum.
- Neurologische Erkrankungen, Schlafmangel, Herzbeschwerden, Vergiftungen, hormonelle Ursachen.
Mit übermäßiger Schreckhaftigkeit einhergehend treten in der Regel auch alle typischen Begleitsymptome von chronischem Stress auf: Zittern, Anspannungen, Schweißausbrüche, Herzrasen, Panik, usw...
Therapieansätze, Ziele, Gewinn
Die Grundlage einer effektiven Behandlung bildet die Herstellung eines Gefühls von innerer Sicherheit (ist die Welt, in der ich leben, ein sicherer Ort?) und Entspannung. Dies kann auf diverse Art und Weisen erfolgen, wie zum Beispiel Psychoedukation, Atemtraining oder aktivieren von bestärkenden Ressourcen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich um einen Prozess handelt, der ein wenig Zeit und Geduld verlangt.
- Aufbau mentaler Stärke
- Aufbau emotionaler Kontrolle
- Stressresistenz Training, Stressresilienz, bzw. Stresswiderstandsfähigkeit
- Stärkung des Selbstwerts, Selbstbewusstseins und Selbstvertrauens
- Psychoedukation
- Problemlösungskompetenz
- Achtsamkeitstraining (im Alltag)
- Spirituelles Bewusstsein
- Selbst-Kompetenz Training