Waschzwang und Reinigungszwang: Therapie, Behandlung und Hilfe
Bei Wasch- und Reinigungszwängen stehen Ängste oder Ekel vor Schmutz, gefährlichen Chemikalien, Viren, Bakterien, Keimen sowie Körpergeruch, Körperflüssigkeiten und menschlichen Ausscheidungen im Vordergrund.
Betroffene fürchten durch den Kontakt mit diesen Stoffen entweder selbst zu erkranken oder andere mit einer Krankheit zu infizieren.
Die permanenten Putz- und Waschrituale haben den Zweck damit verbundene Befürchtungen zu verhindern, was kurzfristig als entlastend wahrgenommen wird, jedoch längerfristig keinerlei Wirkung zeigt: die Zwangsspirale.
Dementsprechend enorm ist der Verbrauch an Reinigungsmitteln, Seifen, Desinfektionsmittel, Handtüchern und vor allem an Wasser. Dusch-, Wasch und Reinigungsrituale können sich über mehrere Stunden hinziehen.
Öffentliche Toiletten oder Abfall lösen enorme Verunreinigungsängste aus, die durch Vermeidungsverhalten versucht werden zu umgehen.
Unbehandelte Wasch- und Reinigungszwänge intensivieren sich mit der Zeit, sodass auch Angehörige sich den Ritualen anschließen müssen, um jegliche Verunreinigung zu vermeiden. Das kann zu großen Spannungen und Konflikten in Beziehungen und Familien führen.
Therapieansätze, Ziele, Gewinn bei Waschzwang
Wasch- und Reinigungszwänge intensivieren und verselbstständigen sich im Laufe der Zeit. Das kann den Therapieverlauf und Erfolg verzögern. Daher: je früher, desto besser!
- Emotionale Kontrolle und mentale Stärke
- Stärkung des Selbstwerts, Selbstvertrauens und Selbstbewusstseins
- Stress-Bewusstheit, Anti-Stress Training
- Meistern von Ängsten (Angstresilienztraining)
- Umgang mit Scham- und Schuldgefühlen
- Achtsamkeitstraining, Atem-Training und Atem-Übungen
- Kompetenz im Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen und dem sozialen Umfeld (u.a. Familiensystem)