Messie-Syndrom, Sammelsucht: Therapie und Hilfe
Von einem Messie-Syndrom Betroffenen wächst aufgrund ihres extremen Sammelbedürfnisses das Chaos buchstäblich über den Kopf. In der Wohnung herrscht, je nach Ausprägung, ein einziges Durcheinander angehäufter Dinge, die längst nicht mehr gebraucht oder einfach nur gehortet werden: Bücher, Aktenordner, Rechnungen, Zettel, Lautsprecher, Elektrokram, Uhren, Geschirrservice, usw. Das führt manchmal soweit, dass sämtliche Zimmer, Dachböden, Kellerräume und Garagen nur noch auf einem schmalen Gang betreten werden können. Nicht das Sammeln ist das eigentliche Problem, sondern das Loslassen, die Angst vor dem Wegwerfen.
Es ist fast unnötig zu erwähnen, dass dieser "Sammeleifer" irgendwann das Leben massiv beeinträchtigt - nicht nur des Betroffenen, sondern auch der Angehörigen.
Messies sind oft anderen Menschen gegenüber unbegründet misstrauisch und leben nicht selten sozial isoliert. Das liegt mitunter auch an der großen Scham, sowie der Angst vor einer Entdeckung.
Häufige Kennzeichen des Messie-Syndroms:
- Das Gefühl von inneren Blockaden und Hemmungen über einen langen Zeitraum.
- Verhaften und festhalten an vorgefassten Ideen (fixe Ideen).
- Festhalten an einmal gelernten Gedanken und Reaktionen.
- Unkenntnis, bzw. Nichtwahrnehmung von Anfang und Ende.
- Entscheidungsproblematik.
- Anhäufungen von gedanklichen Plänen/Vorhaben, die unausgeführt verschoben werden.
In Extremfällen kann hinter dem Sammeln eine schwere psychische, bzw. exogene Störung stehen, wie z.B. Schizophrenie, Hirntumore oder Demenz. Meist können die Betroffenen sich nicht mehr selbst versorgen, verwahrlosen, heben Essensreste oder Exkremente auf.